BMW-Fahrer oder Ausnahmen bestätigen die Regel                    

Seit fast 30 Jahren fahre ich nun schon Motorrad und habe in meinem Leben 3 mal die Motorradmarke gewechselt bis ich dann 1983 bei Honda gelandet bin und auch heute noch fahre. Seit dem musste ich mir schon viele Witze, Sprüche und Beleidigungen wie Goldschweinfahrer, Lampenfetischisten oder Chromspinner anhören aber nie hat mich das wirklich getroffen, weil es ja auch ein bisschen stimmt, oder?  In dieser Zeit habe ich viele BMW-Fahrer kennen gelernt mit den unterschiedlichsten Modellen wie K-,  R- und auch F-Modellen. In allen Zeitungen (Motorrad Gespanne, Syburger usw.) konnte und kann man immer wieder Lesen das BMW die am häufigsten zum Gespann umgebaute Marke ist und das mit den BMW`s die meisten Kilometer pro Jahr zurückgelegt werden. Leider war es mir bis zum Jahre 2004 nicht möglich dies zu glauben. In all den Jahren hatte sich nicht ein einziger BMW-Fahrer gefunden der bei unseren vielen Treffen und Jumbo-Runs die wir von den G-F-H pro Jahr besuchen, regelmäßig dabei war oder öfters mitgefahren ist.  Alle möglichen Marken wie Guzzi, Yamaha, Kawasaki usw. sind bei uns immer  dabei und auch die MZ-Fahrer sind schon oft ohne Probleme mit uns sogar auch bis ins Erzgebirge gereist. Hier und da hat uns dann auch schon mal eine BMW begleitet, aber nie regelmäßig oder gar mehrere Treffen hintereinander und so hatte ich immer so meine Zweifel ob die vor lauter Schrauben auch wirklich mal zum Fahren kommen. Als Honda-Fahrer ist man in der Beziehung ja irgendwie schon ein bisschen verwöhnt, glaube ich. Aber auch die normalen lustigen Spötteleien der Markenfreunde untereinander waren bei allen anderen Marken nie ein Problem. Nur die BMW-Fahrer waren in der Sache immer sehr empfindlich und konnten keinen Spaß verstehen, aus was für Gründen auch immer! Deshalb glaubte ich dann irgendwann das die BMW-Fahrer alle samt Mimosen und Schwätzgewächse sind die den Begriff Motorradfahrer so auslegen, das derjenige der am meisten schraubt nicht der größte Motorradschrauber  sondern der größte Motorradfahrer ist. Selbst eine Kilometerleistung unter 500 km pro Jahr mit einer BMW sind völlig genug  um zu beweisen das nur BMW-Fahrer die einzigen echten Motorradfahrer sind. Und von der Sorte habe ich dann auch in all den Jahren (leider) sehr viele kennen gelernt.

Doch dann im Frühjahr 2004 trat einer in unseren Club ein der mich eines Besseren belehrte. Dieser BMW-Fahrer fuhr ein Treffen und eine Jumbo-Run nach dem anderen bei uns mit. Das war kaum zu glauben. Und auch Spötteleien und Witze waren für Ihn kein Grund an seiner Marke zu zweifeln, er schoss einfach mit gleicher Münze zurück, denn wie jeder weiß, auch die anderen Marken haben ihre Macken und Tücken, vor allem wenn sie in die Jahre gekommen sind (sogar Goldwings gehen mal Kaputt).

Es gibt ihn also doch, den BMW-Vielfahrer der auch noch Spaß versteht und seine Marke mit Ihren Problemchen nimmt wie sie ist und gerade das an ihr liebt, ohne wenn und aber. Ein ganz normaler durchschnittlicher Motorradfahrer der Spaß am Motorrad -schrauben, -fahren, -treffen, -stammtisch hat und allem was sonst noch zum Bazillus  „Gespannfahren“  dazu gehört.  Hoffentlich bleibt er so damit diese Ausnahme uns immer zeigt, das es auch normale (BMW-) Motorradfahrer gibt.

Der Suchende : Mit freundlichen Grüßen    Eugen Michel